Samstag, 5. Dezember 2009

41 Stunden on tour

UEFA Europa League, Gruppe C, 5. Spieltag
Hamburger SV – SK Rapid 2:0 (0:0)
HSH Nordbank Arena, 48.000 Zuschauer (10.000 Rapid), SR Nijhuis (NED)
Tore
: 1:0 Jansen (47.). 2:0 Berg (53.)
Hamburger SV: Rost; Demel, Boateng, Mathijsen, Aogo (87. Bertram); Jarolim, Rincon; Trochowski, Tesche, Jansen (83. Tavares); Berg (76. Petric)
Rapid: Payer; Kulovits, Soma, Jovanovic, Katzer; Heikkinen (66. Dober), Pehlivan (52. Salihi); Kavlak, Hofmann (79. Thonhofer), Boskovic; Jelavic
Gelb: Jarolim;Pehlivan, Heikkinen, Katzer, Soma, Kulovits, Boskovic, Thonhofer


„Gute fahrt burschen bin gleich in dresden :-D“, erreichte uns jene SMS Dienstag, um vierteldrei Uhr morgens. Während unsere Freundin schon auf deutschem Boden war, stiegen wir in Wien-Erdberg erst in unsere Busse ein. Schließlich machten wir wenige Stunden später ebenfalls auf einer Raststation vor Dresden Halt und vertrieben uns mit einem in Znajm gefundenen Schuh durch „Fußball“spielen die Zeit. Über Magdeburg und Hannover brachten uns unsere zwei eifrig fahrenden Ungarn in Rekordzeit nach Hamburg. Durch die verfrühte Ankunft in der Hansestadt, blieb uns noch wenig Zeit um der Reeperbahn einen kleinen Besuch abzustatten. Der Kiez in grün und weiß! Der Hans-Albers-Platz in diesen Stunden österreichisches Territorialgebiet! Nach ein paar Bier, fuhren wir mit der S-Bahn allerdings wieder Richtung HSV-Stadion.

Unser Gästeblock kurios aufgeteilt, in der Ecke zwischen Süd- und Westtribüne, wobei noch jede Tribüne zwischen Rapid und HSV geteilt wurde. Die bis zu 10.000 Wiener verteilten sich im ganzen Stadion! Sogar in der Nähe der Heimtribüne nahmen Rapidler Platz. Das Sicherheitspersonal stets auf Ordnung bedacht, das Stehen in einem anderen Sektor als jenem auf deiner Eintrittskarte so gut wie nicht möglich. Mit einem kleinen Trick konnte das Ordner-Personal trotzdem getäuscht werden, sodass sich unsere Gruppe von zirka zehn Mann ohne Probleme im untersten Sektor platzieren konnte. Das Spiel selbst war zum Vergessen! Das grün-weiße Fahnenmeer und das Spruchband „Hauts eich eine Burschen!“ konnte Rapid an jenem Abend nicht beflügeln. Der Ein-Mann-Sturm bekam bis auf eine Aktion in der Anfangsminute keine brauchbaren Bälle, sodass im Spiel nach vorne rein gar nichts klappte. Bis zu Pause konnten wir aber die Null halten. Dann unterlief Jovanovic ein katastrophaler Abwehrfehler, den die Piefke zur Führung nutzen. Und nur wenig später gelang durch einen wunderbaren Drehschuss auch das 0:2. Der inkompetente niederländische Referee übersah in der Folge ein klares Elferfoul an Nikica Jelavic von Torhüter Rost; in der selben Szene auch noch ein Stangenschuss von Rapid. Danach war die Luft endgültig draußen. Wenigstens konnte fantechnisch auf allen Ebenen überzeugt werden, der HSV-Support lächerlichst! Eine Schwebebühne, drei Fahnen und alle fünf Minuten mal ein Lied, Torjubel und sonst nichts. Die Tribünen zehn Minuten nach Schlusspfiff menschenleer. Wir hingegen feierten unsere tapferen Spieler, waren nach Schlusspfiff lauter als der HSV-Anhang, obwohl wir jene waren, die verloren hatten!

Nach einem netten Nachtspaziergang, waren wir schließlich froh aus der Arschkälte in den warmen Bus zu steigen. Kurz nach Mitternacht waren die Lichter dann bis acht Uhr morgens aus. Da waren wir dann Gott sei Dank auch schon in Prag. Die restlichen fünf Stunden bis Wien vertrieben wir uns mit amüsanten Erzählungen von früheren Europacupspielen und Bier.

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