Montag, 19. Juli 2010

A Schande-kch!

Sonntag, 0600, Tagwache! Allerdings eine mit Genuss, auch wenn die Grillparty am Vorabend einen kleinen Brand erzeugte, jedoch die Polizei ausrückte. Die erste Runde der neuen Saison und dann gleich auswärts bei Wacker Innsbruck! Mit dem urigen Kreidlbus, der über 200.000 Kilometer am Buckel hatte, ging es ins Tirolische. Probefahrt für ein mögliches Hopping nach Udine. Und auch wenn wir nur in der ersten Spur mit 130km/h Spitze unterwegs waren, sollten wir halbwegs pünktlich kommen, auch wenn sich die Abfahrt eine halbe Stunde nach hinten verschob – eh wie immer. Dem ersten Bier kurz nach acht Uhr sollten bis zum deutschen Eck ein paar weitere folgen. Nach Snacks von Burger King und einer französischen putain, die in ihrem Clio ihre Beine spreizend auf dem Armaturenbrett lagerte und so prächtige Einblicke gewährte, ging es wieder zurück nach Österreich, wo die letzten von geschätzten vierundzwanzig Pinkelpausen gemacht wurden. Zu Einzelleistungen und dem Spiel selbst schreibe ich nichts, bis auf, dass wir uns wieder mal gewaltig in der Zeit vertan. Immerhin kamen wir zehn Minuten vor Anpfiff, mussten uns aber folgedessen am äußersten Rand des Blocks positionieren, dem einen Freud, des andren Leid. Ironischerweise sollten wir nach Abpfiff in überhaupt keine Rangeleien geraten, obwohl unser Kreidlbus direkt hinter der Heimtribüne parkte. Die Rückchfahrt nutzten wir dann um etwas Tirolerisch zu lernen und wieder einmal festzustellen, dass Österreich doch ein wunderschönes Land ist. Und dass wir beide Male falsch fuhren. So wie bei der Hinfahrt das große, war bei der Heimfahrt das kleine deutsche Eck, die falsche Wahl. Die Abfahrt nach Salzburg war gesperrt, Berchtesgaden wollte uns nicht und irgendwie fanden wir dann doch wieder die Autobahn. Nach Grundsatzdiskussionen über die Art des Supportes, versanken die Kreidln immer mehr in ihren Gedanken oder begannen zu pennen. Die drei Hübschen und ihre Titten an der Tankstelle Mondsee waren das letzte Highlight der Fahrt. Danach sinnierte ich noch ein wenig über mein persönliches Dasein als Fußballfans und stellte wieder mal fest, dass Fußballfans in kürzester Zeit mehr Emotionen erleben als Junkies auf Drogen und dass wir wohl die leidgeprüfteste Bevölkerungsschicht von allen sind. Wie ist es sonst anders zu erklären, dass Rückschläge so routiniert verarbeitet werden, und bereits am Folgetag eines solchen Debakels, nach nur vier Stunden Schlaf, Überstunden geschoben werden, nur um die gleichen „Versager“ im tausende Kilometer weiter entferntem Sofia wieder zu sehen?

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