Samstag, 10. April 2010

Von Nic Nacs und Stiegen versetzen

Rasch war die Kutsche dann wieder voll. Standen am Abend vor dem Spiel lediglich der Organisator „Bacefook Reisen GmbH“, Nikolaus Biiier und der Autor fix am Bankett, gesellten sich schließlich die Herren Jolly Brown, der wiedergenese Raffaelo und ein Extrem-Fliesenleger hinzu. Die Kreidelbande leider ein Totalausfall, unsere Brüder waren aber dennoch mit ihren Herzen bei uns. Die wohl schwerste Besatzung in der noch jungen Geschichte von Bacefook-Reisen, geschätzte zweieinhalb Tonnen Beladung (inkl. Bier und Proviant versteht sich), machte sich bereits zeitig auf den Weg nach Ried, weil zwei Drittel der Auswärtsfahrer die Reise ohne Match-Karte antrat. Der Alkohol floss wie immer in Strömen, hier ein dickes Lob an den Fahrer (auch an alle, die bisher die Bürde auf sich genommen haben), der es bis zur letzten Minute nicht immer leicht mit uns hatte, aber stets die Nerven behielt. In Sankt Pölten machten wir dann erstmals Stopp, die erste Urinalpause samt Zigarette, respektive Wundertüte, musste her. Anzumerken ist, jener polnische Kfz-Lenker, der sein Gefährt äußerst ungustiös über zwei Parkplätze abgestellt hatte. Der Versuch den Kleinwagen mit reiner Körperkraft umzuparken, endete beinahe damit, dass wir die Heckschürze in der Hand hielten. Auf weiterer Fahrt wurden pro Kopf knapp vier Liter Bier konsumiert, was in Anbetracht von drei Stunden Fahrzeit, kein schlechter Schnitt ist. Wahrscheinlich liegt darin auch die Erklärung, weshalb wir uns krampfhaft einbildeten bereits bei Linz die Abfahrt zu nehmen. Nach einer halbstündigen Sightseeing-Tour durch die Vororte der Industriestadt, die man, nur mal so angemerkt, nach den zwei Linz-Partie Anfang des Jahres, eigentlich bis mindestens Mitte des Sommers meiden wollte, fanden wir dann doch noch die A25 Richtung Passau. Die überwältigende Freude über unser Orientierungskönnen, oder aber auch der Drang zur Toilette, veranlasste einen unvermeidlichen Stopp am Pannenstreifen, der zum Erleichtern und Schweinzen genutzt wurde – ein Naturschauspiel, welches vorher wohl noch wenige Auswärtsfahrer erlebt hatten! Nach dem ersten Anruf aus einem vorbeifahrenden Auto, „Heast wos mocht’s es do?!“, inklusive schallendem Gelächter, nahmen wir die letzten Kilometer in Angriff. Das vermutete Kartenproblem wurde chillig eine Viertelstunde vor Anpfiff geklärt, sodass alle sechs Mann im Sektor waren und toll supporteten. Entgegen dem Spielverlauf schossen Boskovic und Jelavic eine komfortable Führung heraus, die Hofmann per Elfmeter abrundete. Nach Schlusspfiff wurde im Stadion noch eine halbe Stunde später der erste Sieg auf Rieder Boden seit zwei Jahren gefeiert (für manche von uns war es überhaupt der erste!), ein neuer Stern am Vorsängerhimmel scheint aufgegangen. Leider kam es außerhalb des Stadions noch zu unschönen Auseinandersetzungen mit der Exekutive, wobei auch ein Mann von uns involviert war und so die Stimmung etwas dämpfte. Auf der Heimreise wurde nur noch gechillt! So ist es nicht weiter verwunderlicht, weshalb wir die Wiener Stadtgrenze erst um drei Uhr morgens erreichten.

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