Nur wenige Tage nach dem Trip nach Porto ging es im nationalen Cup hart zur Sache. Weniger auf dem Platz als abseits - sollte man meinen. Wir waren nämlich zu Gast am „wunderschönen“ Verteilerkreis um gegen den Nachwuchs der Verseuchten zu bestehen. Weniger Zuschauerinteresse und dementsprechend weniger Exekutive gaben der Partie den gewissen Reiz. So spazierten wir zu siebt die Favoritner Straße hinauf, aber ohne wirkliche Probleme. Erst am Verteilerkreis spürten sich eine Gruppe von zehn bis zwanzig Burschen um uns gefährlich zu drohen. Der Blade von ihnen stolzierte in der ersten Reihe, riss sich sein Leiberl runter und schrie wie eine angesoffene Sau durch die Gegend (im übrigen sah er auch so aus, die schwabbelnden Fettschwaten werden wir glaub ich nie vergessen). Im Endeffekt hatte der Dicke aber nur eine große Klappe, bellende Hunde beißen nicht. Erst als sich die Situation beruhigte, riefen die schmächtigen Begleiter des Bladen im Schutze der Sicherheit uns ganz pöse Ausdrücke an den Kopf. Im Stadion kam dann unsere große Stunde. Unser Fetzen, der erstmals drei Tage zuvor in Porto präsentiert wurde, hatte nun Österreich-Premiere. Man kann sich zwar ein schöneres Stadion vorstellen, aber keine schönere Stadt als unser Wien. Zwar hängte er nur ganz außen, hatte jedoch mehrere Auftritte im TV. Nachdem Gartler Kavlak das Tor weggeschnappt hatte, schien es doch eine lässige Partie zu werden. Die Leistung aber wie schon in den Spielen zuvor grotesk, sodass es nicht einmal gegen den heutigen Gegner reichte. Der Ausgleich war schnell kassiert und bis zum Abpfiff der Verlängerung änderte sich da leider auch nichts dran. Im Elfmeterschießen setzte sich die Erfahrung dann aber durch, lediglich Kayhan verließen die Nerven. Payer hielt den letzten Penalty und bescherte uns im Achtelfinale ein Heimspiel gegen Zweitligist Hartberg.
Die englischen Wochen gehen weiter. Das Auswärtsspiel in Ried stellt für Gruppo Kreidl jedoch eine der schwärzesten Stunden dar. Finanz, Beruf oder Ausbildung machten uns einen Strich durch die Rechnung und so war kein einziger(!) von uns im Innviertel. Ein Novum, das in den vergangenen Spielzeiten nicht vorstellbar war. So verfolgte man von der Couch aus die Partie, die 1:3 verloren ging. Der Abwehrverbund bei allen drei Gegentreffern nicht gerade fehlerfrei, besonders Katzer und Hedl. Vennegoor of Hesselink indes mit seinem ersten Kopfballtor in grün-weiß. Und dem ersten Ermittlungsverfahren. Nachdem in einem Zweikampf mit Lexa dessen Kreuzband gerissen war, nimmt die Rieder Staatsanwaltschaft nun Ermittlungen gegen den Niederländer auf.
Darüber nicht so ganz freuen, dürfte sich Dieter Elsneg, der in der gestrigen Partie dem Kulovits ebenfalls ein Band riss und womöglich nun auch mit einem Verfahren rechnen wird müssen. Genauso wie überhaupt alle Spieler, die je irgendwann irgendwen auf dem Platz verletzten werden. Ein Glück für Ali Hörtnagel, dass er nicht mehr aktiv ist. Die Steirer gingen wider Erwarten rasch in Führung, nachdem Salihi in Minute Fünf ein Strafstoß verwehrt wurde. Der Albaner sorgte aber nur wenig später für das erwartete Goal. Nach der Pause gingen die Gäste abermals in Führung, Salihi abermals mit dem Ausgleich. Danach drängte Rapid auf das Siegtor, mit Nuhiu und Trimmel kamen ein dritter und vierter Stürmer. 4-2-4-halli-galli-System. Die Kapfenberger setzten aber immer wieder Nadelstiche, sodass auch ein dritter Gegentreffer durchaus möglich gewesen wäre. In der Nachspielzeit aber doch noch die Erlösung, Salihi scheitert noch am Keeper, Jan Vennegoor of Hesselink bugsiert den Abpraller aber über die Line und rutscht in der Folge über den nassen Rasen. Gruppo Kreidl packt’s gar nicht mehr und lässt den angestauten Emotionen freien Lauf. Alle sind am Zaun oben, alle schreien! Ein kleiner Schritt nach vorne, und jetzt kommt Besiktas!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen