Samstag, 19. Dezember 2009

Ein letztes Mal…

Europa League, 6. Spieltag
SK Rapid - Celtic Glasgow 3:3 (3:1)
Ernst Happel-Stadion, 48.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Malek (Polen)
Tore
: 1:0, 2:0 Jelavic (1., 8.), 3:0 Salihi (19.), 3:1, 3:2 Fortune (24., 67.), 3:3 McGowan (91.)
Rapid: Hedl; Dober (30. Trimmel), Soma, Patocka, Katzer; Hofmann, Kulovits, Boskovic, Kavlak (59. Drazan); Jelavic, Salihi (78. Ildiz)
Celtic: Boruc; Caddis, Loovens, McManus, Wilson; Flood, Nguemo, Crosas, McGinn (78. Carey); Fortune (90. Killen), McGowan
Gelb: Patocka, Drazan


Zwei Stunden vor Anpfiff betraten wir zum letzten Mal für diese Saison die Ränge eines Stadions um einen internationalen Auftritt unserer Rapid zu verfolgen. Hätte es nicht geschneit und das Quecksilber Temperaturen unter Null angezeigt, wäre es kein unangenehmes gewesen. So wurde aber jeder Toilettenbesuch zum Vergnügen. Denn dort gab’s eine Heizung! Und auch der Bierkonsum hielt sich auf Grund der frostigen Temperaturen in Grenzen. Die Schotten - obwohl es sportlich um die goldene Ananans ging – zahlreich im winterlichen Vienna. Sie und 47.500 Rapidler bekamen aber nicht die besten Formationen zu sehen. Bei Rapid schieden Pehlivan gesperrt und Eder, Heikkinen und Payer verletzt aus. Beim Finnen zwickten wieder einmal die Adduktoren, Payer zerrte sich den Bauchmuskel. Vielleicht bei seiner Pyro-Aktion im letzten Heimspiel gegen Ried. Wofür der Torhüter zwar eine Ordnungsstrafe von €150 kassierte, aber kein Stadionverbot!

Acht Minuten nach Anpfiff werden viele der Mitgereisten Scotts ihren Ausflug bereits bereut haben. Nikica Jelavic stellte mit zwei sehenswerten Treffern schnell auf 2:0; erzielte zum dritten Mal dieser Saison ein Tor in der ersten Minute (Aston Villa, LASK). Die Mannschaft wollte sich gut aus dem Jahr verabschieden. In der 15. Minute stellte Salihi, nach traumhafter Vorarbeit von Jelavic, der Verteidiger Loovens mit drei Hacken aussteigen ließ, auf 3:0. Das Spiel nahm ähnliche Formen an, wie jenes vom 23. März 2008. Aber auch die Hoops waren vor dem Kasten gefährlich. Auch ihr erster Schuss landete prompt im Netz. Nach der Pause flachte die Partie ein wenig ab. Dennoch kamen die Schotten zum Anschlusstreffer. Zittern machte sich breit. Es ging um nichts mehr in der Gruppe, beide Teams waren bereits ausgeschieden. Der dritte Platz aber ein kleiner Achtungserfolg. Lange Zeit blieb es beim 3:2 für Rapid. Die Mannschaft gab alles! Bis auf Dober, der schon im ersten Durchgang ausgewechselt wurde (bereits zum zweiten Mal in diesem Herbst!). Trimmel sorgte am rechten Flügel stets für Gefahr, das Sturmduo Jelavic-Salihi harmonierte wie noch nie zuvor! Auch der eingewechselte Drazan rackerte brav, und ließ sich einige Metzchen der Schotten nicht gefallen. Amateur Muhammed Ildiz, normal gegen Baumgarten, Gaflenz oder Würmla im Einsatz, zeigte sich auch gegen die Stars aus der schottischen Premier League von einer guten Seite und wird im Frühjahr eine realistische Alternative sein. Auch die Stimmung war nicht schlecht! Highlight in der ersten Hälfte, als alle drei Ränge der Sektoren C und D im Einklang für unsere Rapid sprangen! Orgasmusverdächtig! Dennoch gelang Celtic in der zweiten Minute der Nachspielzeit tatsächlich der Ausgleich! Die Stimmung von der einen auf die andere Sekunde im Oasch!

In Anbetracht, dass man die Gruppenphase aber überhaupt erreicht hatte, mit einem Sieg gegen den Hamburger SV und dem Remis im Celtic Park, dass man Aston Villa, den aktuell Dritten der Premier League(!) in der Entscheidungsrunde ganz eliminierte, zum ersten Mal überhaupt in der Fußballgeschichte eine österreichische eine englische Mannschaft rauswarf, dass man die Vizemeisterschaft errang (auch wenn Rapid immer den Anspruch auf den Titel stellt), den vielen schönen Auswärtsfahrten, ob nach Glasgow oder Klagenfurt, den Schwimmbadbesuchen in Mattersburg oder Neusiedl, das Abkühlen im Meer, auf Zypern oder in Israel, die vielen tausend Kilometer, die wir für unsere Farben zurückgelegt haben, all das erwartet uns im Jahr 2010 Gott sei Dank wieder. Noch heißt’s aber 56 Tage warten…

Montag, 14. Dezember 2009

Mit dem Blick auf die Pause…

Bundesliga, 19. Spieltag
SK Rapid – SV Ried 2:1 (1:0)
Tore
: 1:0 Katzer (2.), 1:1 Burgstaller (47.), 2:1 Salihi (63.)
Die restlichen Daten sind im Winterschlaf! Zu faul zum Raussuchen! Für weitere Informationen zum Spiel verweise ich auf deinen Internetbrowser oder deine örtliche Bibliothek!


Auch im letzten Meisterschaftsspiel für die nächsten zwei Monate zeigte die Mannschaft von Rapid keine spielerische Offenbarung. Ob es jetzt an den Temperaturen knapp unter Null, an den vielen Spielen seit Juli (32) oder am selbstsicheren „Des-is-a-gmahde-Wiesn“-Gefühl lag, der Sieg fiel äußerst knapp aus. Zwar blies Mecki Katzer bereits in der zweiten Minute zum Angriff, lange Zeit blieb es aber bei dem einzigen Tor. Nach dem Seitenwechsel erwischten uns die Rieder ebenso auf dem falschen Fuß, Somas unnötiges Foul an der Strafraumgrenze sowie sein schwaches Stellungsspiel vergeudeten die Führung. Salihi gelang schließlich doch noch nach schönem Hofmann-Gartler-Zusammenspiel der Siegtreffer. Das Spiel war wenig berauschend, wie auch die gesangliche Leistung der Westtribüne. Eh schon wie die letzten Heimspiele gegen Teams aus bäuerlichen Gefilden. Da ist die Motivation wohl nicht ganz so groß wie gegen Aston Villa oder Celtic. Auf den Rängen, wie auf dem Rasen. Gott sei Dank geht’s überübermorgen noch einmal gegen die Bhoys aus Parkhead, noch einmal Motivation pur! Bis Mitte Februar. Gespannt wartet die grün-weiße Seele auch auf lockere Testkickerl mit Opponenten wie Ferencváros oder Ruzemberok. So wie auf die Besäufnisse nach Schlusspfiff, welches am Donnerstag einen göttlichen Ausklang des Fußballjahres 2009 darstellen wird. Prost!

Sonntag, 6. Dezember 2009

Der wichtigste Sieg im wichtigsten Spiel von überhaupt!

Bundesliga, 18. Spieltag
SK Rapid - Kapfenberg 3:1 (2:0)
Gerhard Hanappi-Stadion, 15.300 Zuschauer, SR Drachta
Tore
: 1:0 Hofmann (18., Elfer), 2:0 Jelavic (34.), 2:1 Heinz (79.), 3:1 Salihi (85.)
Rapid: Payer; Kulovits, Soma, Patocka, Katzer; Hofmann, Heikkinen, Boskovic (80. Dober), Kavlak (75. Drazan); Gartler (66. Salihi), Jelavic
Kapfenberg: R. Wolf; Gansterer, Schönberger, Fukal, Osoinik; D. Hofer (77. Kozelsky), Majstorovic, Scharrer (61. Wieger), Hüttenbrenner; Heinz; Pavlov (61. Felfernig)
Gelb: Kulovits; Fukal, Heinz, Schönberger


Schon nach Hofmanns Elfertor in Minute 18 überlegte ich nicht schon früher heimzufahren. Das Spiel gegen die Obersteirer sowieso eine gmahte Wiesn. Nach einer halben Stunde sogar noch das 2:0! Der Support bescheiden. Lag es an den frostigen Temperaturen oder daran, dass die grün-weiße Seele von Europacupspielen verwöhnt ist. Zwischen dem Hamburger SV und Kapfenberg liegt ja doch noch ein kleiner Unterschied. In der Folge spielte unser Team ebenso motivationslos wie wir sangen. Kapfenberg mit dem Anschlusstreffer. Danach warfen die Steirer alles nach vorne, Rapid konterte und gelang durch Joker Salihi der 3:1-Endstand. Für das Heimspiel gegen Ried nächsten Samstag wird die Motivation hoffentlich wieder größer sein. Immerhin ist es das letzte Spiel im Hanappi-Stadion im Kalenderjahr 2009. Danach folgt noch der letzte Europacupauftritt für diese Saison, im Prater gegen Celtic Glasgow. Da fällt mir ein, ich bin schon gespannt ob sich unser schottischer Freund Stephen den Trip nach Vienna antun wird…

Samstag, 5. Dezember 2009

41 Stunden on tour

UEFA Europa League, Gruppe C, 5. Spieltag
Hamburger SV – SK Rapid 2:0 (0:0)
HSH Nordbank Arena, 48.000 Zuschauer (10.000 Rapid), SR Nijhuis (NED)
Tore
: 1:0 Jansen (47.). 2:0 Berg (53.)
Hamburger SV: Rost; Demel, Boateng, Mathijsen, Aogo (87. Bertram); Jarolim, Rincon; Trochowski, Tesche, Jansen (83. Tavares); Berg (76. Petric)
Rapid: Payer; Kulovits, Soma, Jovanovic, Katzer; Heikkinen (66. Dober), Pehlivan (52. Salihi); Kavlak, Hofmann (79. Thonhofer), Boskovic; Jelavic
Gelb: Jarolim;Pehlivan, Heikkinen, Katzer, Soma, Kulovits, Boskovic, Thonhofer


„Gute fahrt burschen bin gleich in dresden :-D“, erreichte uns jene SMS Dienstag, um vierteldrei Uhr morgens. Während unsere Freundin schon auf deutschem Boden war, stiegen wir in Wien-Erdberg erst in unsere Busse ein. Schließlich machten wir wenige Stunden später ebenfalls auf einer Raststation vor Dresden Halt und vertrieben uns mit einem in Znajm gefundenen Schuh durch „Fußball“spielen die Zeit. Über Magdeburg und Hannover brachten uns unsere zwei eifrig fahrenden Ungarn in Rekordzeit nach Hamburg. Durch die verfrühte Ankunft in der Hansestadt, blieb uns noch wenig Zeit um der Reeperbahn einen kleinen Besuch abzustatten. Der Kiez in grün und weiß! Der Hans-Albers-Platz in diesen Stunden österreichisches Territorialgebiet! Nach ein paar Bier, fuhren wir mit der S-Bahn allerdings wieder Richtung HSV-Stadion.

Unser Gästeblock kurios aufgeteilt, in der Ecke zwischen Süd- und Westtribüne, wobei noch jede Tribüne zwischen Rapid und HSV geteilt wurde. Die bis zu 10.000 Wiener verteilten sich im ganzen Stadion! Sogar in der Nähe der Heimtribüne nahmen Rapidler Platz. Das Sicherheitspersonal stets auf Ordnung bedacht, das Stehen in einem anderen Sektor als jenem auf deiner Eintrittskarte so gut wie nicht möglich. Mit einem kleinen Trick konnte das Ordner-Personal trotzdem getäuscht werden, sodass sich unsere Gruppe von zirka zehn Mann ohne Probleme im untersten Sektor platzieren konnte. Das Spiel selbst war zum Vergessen! Das grün-weiße Fahnenmeer und das Spruchband „Hauts eich eine Burschen!“ konnte Rapid an jenem Abend nicht beflügeln. Der Ein-Mann-Sturm bekam bis auf eine Aktion in der Anfangsminute keine brauchbaren Bälle, sodass im Spiel nach vorne rein gar nichts klappte. Bis zu Pause konnten wir aber die Null halten. Dann unterlief Jovanovic ein katastrophaler Abwehrfehler, den die Piefke zur Führung nutzen. Und nur wenig später gelang durch einen wunderbaren Drehschuss auch das 0:2. Der inkompetente niederländische Referee übersah in der Folge ein klares Elferfoul an Nikica Jelavic von Torhüter Rost; in der selben Szene auch noch ein Stangenschuss von Rapid. Danach war die Luft endgültig draußen. Wenigstens konnte fantechnisch auf allen Ebenen überzeugt werden, der HSV-Support lächerlichst! Eine Schwebebühne, drei Fahnen und alle fünf Minuten mal ein Lied, Torjubel und sonst nichts. Die Tribünen zehn Minuten nach Schlusspfiff menschenleer. Wir hingegen feierten unsere tapferen Spieler, waren nach Schlusspfiff lauter als der HSV-Anhang, obwohl wir jene waren, die verloren hatten!

Nach einem netten Nachtspaziergang, waren wir schließlich froh aus der Arschkälte in den warmen Bus zu steigen. Kurz nach Mitternacht waren die Lichter dann bis acht Uhr morgens aus. Da waren wir dann Gott sei Dank auch schon in Prag. Die restlichen fünf Stunden bis Wien vertrieben wir uns mit amüsanten Erzählungen von früheren Europacupspielen und Bier.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Aufgeregt

Ich muss sagen, ich bin viel zu aufgeregt um jetzt groß Berichte über die Spiele gegen Sturm oder die Dosen zu posten. Fakt ist, nach dem Derbysieg, dem verdienten und fairem 2:1 gegen Sturm und dem Remis in Sbg, ist Rapid Tabellenführer und wird hoffentlich auch als solcher überwintern. Warum mich meine Eier gerade so jucken und ich mich kaum konzentrieren kann? Nein, nicht mangels Sex, sondern weil wir in wenigen Stunden Richtung Hamburg aufbrechen. Zur alles entscheidenden Europacupschlacht! Mit tausenden anderer grün-weißer Schlachtenbummlern. Mit dem Bus werden wir knapp einen halben Tag unterwegs sein und erst am späten Mittwochnachmittag ankommen. Sei’s drum, die Fahrt wird wie schon anno 2007 nach Brüssel unpackbar! Intensiv! Enthusiastisch! Leidenschaftlich! Unvergesslich! Kolossal!
In diesem Sinne…
FORZA RAPID!