Montag, 22. Februar 2010

„Was ist aus uns geworden?!“

Ein leidenschaftlicher Pogo, der beinahe zehn Minuten dauerte, ließ das Spiel beginnen. Dann segelte eine Flanke von links in den Sechzehner, Gartler nimmt sich die Frucht locker an und schiebt sie zum 1:0 ins linke untere Eck. Die Blamage von vor einer Woche interessiert zu dem Zeitpunkt keinen mehr. Bis wenige Minuten später die Neustädter nach einem Stellungsfehler in unserer Abwehr prompt den Ausgleich erzielen. Zu meinem Glück verdecken Fahnen und Doppelhalter die Sicht, sodass ich nichts von all dem mitbekommen muss. Wie fast über die gesamte Dauer des Spiels. Wenige Momente nach der Pause staubt Trimmel zur erneuten Führung ab, und leichte Hoffnung keimt auf. Jetzt muss doch was gehen! Im Spiel nach vorne geht aber wenig. Vielleicht auch weil unser Rechtsverteidiger Dober, ja Dober(!), mehr Ballkontakte hat als unser Spielmacher Hofmann. Schließlich spielen die Gastgeber ihren Stürmer Aigner gekonnt in Szene (wobei das auch nicht schwierig ist, wenn unsere Innenverteidiger null Antizipationsverhalten zeigen) und der trifft zum erneuten Ausgleich. Auch dieses Tor bleibt mir erspart, den Fahnen vor mir sei Dank. In den letzten Minuten bestimmen wir dann endlich das Spiel; auch nur weil sich Neustadt einigelt und das Remis halten möchte. Die zahlreichen Flankenmöglichkeiten aus dem Halbfeld werden leichtfertig vergeben; und der absolute Höhepunkt gipfelt in der letzten Minute als unsere Nummer Dreiundzwanzig aus fünfunddreißig Metern tatsächlich einen Torschuss wagt.

Was mit einem grandiosen Freudentanz begann, mündet wie schon letzten Freitag in totale Ernüchterung. Gegen Linz und Neustadt ein mickriges Pünktchen geholt; auf uns kommen harte Wochen zu. Ohne Novocard, dafür mit einem Bier (im Plastikbecher!) verabschieden wir uns aus dem wunderschönen Wiener Neustadt. „Was ist aus uns geworden?!“

Montag, 15. Februar 2010

„Das Feuer“ brannte nur in der Kurve!

Die Leistung am Freitag war ziemlich inferior. Zwar waren zwei der vier Gegentreffer Sonntagsschüsse, die die Herren Metz und Saurer nie wieder in dieser Art versenken werden, die Abwehrfehler beim 0:2 und 0:3 waren aber katastrophal. Sei’s wie es ist, die Tabellenführung war am Tag drauf – wie zu erwarten – futsch. Dennoch schmeckten die am Heimweg spontan ergatterten Wurst-Käse-Gurkal-Kren-Semmerln trotz der herben Abfuhr deliziös. Besten Dank an die fahrenden Kantinenmädls! Und das ein oder andere Krügerl daheim im malerisch verschneiten (und gehweggeräumten!) Wien schwemmten restlichen Frust über Bord.

Die Karte für die zweite Freitagspartie innerhalb einer Woche (Gegner Wr. Neustadt) befindet sich bereits im Geldbörsl. Auch in Niederösterreich werden hunderte, tausende, wenn nicht millionen von Fackeln gezündet! Obwohl die Zweitausend-Grad-heiße Flamme lebensbedrohlich ist, nicht nur für den Zündelnden selbst, sondern auch für die Leute herum, für Spieler, für Gäste des VIP-Sektor, Frank Stronach, ja sogar für Chuck Norris. Wer dennoch gegen das neuverabschiedete Pyrotechnikgesetz ist, kann ja gerne mal auf folgender Seite vorbeischauen.
http://www.pyrotechnik-ist-kein-verbrechen.at/

Mittwoch, 10. Februar 2010

Manche wollen’s, manche net…

…bleiben bei Rapid. Wirbel und standing ovations im Publikum. Trotzdem betritt die Nummer 11 demütig, fast peinlich berührt, den Saal und nimmt als erster Spieler Platz. Ihm folgen der Torwart Helge Payer und „Jungstar des Jahres“ Yasin Pehlivan. Das Gros der Fragen gilt aber dem grün-weißen Kapitän und seinem womöglich Wechsel auf die Urlaubsinsel Mallorca. Wie in den letzten Wochen bereits in den Medien zu vernehmen war, gab es auch gestern, Dienstag, keine endgültige Entscheidung. Mein Bauchgefühl sagt mir aber böses. Mimik und Sprache Hofmanns überzeugten mich gar nicht von einem weiteren Verbleib und so ziehe ich für mich persönlich einen Strich und glaube nicht mehr, dass er länger als bis zum Sommer in unseren schönen Stadt bleibt. Ich hoffe mein Gefühl irrt…

Damit wäre eigentlich auch die wichtigste Frage der Winterpause für mich geklärt. Restliches erwähnenswertes im Schnelldurchlauf: Payer, Hedl, Gartler, Patocka und Trainer Pacult haben ihre Verträge eh schon verlängert. Ein junger Weißrusse namens Lebedew für die Innenverteidigung ist neu gekommen und kickt derweil bei den Amas. Pehlivan von der „ja schon argen“ Grundausbildung „weil da is um 5-30 Tagwache!“ heil zurück. Und die Testspiele gegen Leobendorf (irgendwas zweistelliges) und Wiener Neudorf (7:0?), jene im Trainingslager in Side gegen Aarau (Spielabbruch in der 87. nach einer Schlägerei, 1:1?), Georgiens U21 (1:1), Thun (0:1) und Chernomorets (1:1) und im letzten zuhause gegen das slowakische MSK Zilina (1:0) durchwegs erfolgreich. Und um mit des Trainers Worten abzuschließen „Danke für den woamen Applaus!...Für den herzlichen. Herzlichen Applaus!“