Montag, 9. November 2009

Wiener Proleten im Schnürdlregen von Linz

LASK Linz - Rapid Wien 3:3 (3:1)
Stadion der Stadt Linz, 13.200 Zuschauer, SR Meßner
Tore
: 0:1 Jelavic (1.), 1:1 Mayrleb (23.), 2:1 Mayrleb (39.), 3:1 Prager (41.), 3:2 Hofmann (65.Elfmeter), 3:3 Salihi (75.)
LASK: Macho; Bubenik, Piermayr, Margreitter, Chinchilla-Vega, Saurer (77. Hart), Majabvi, Panis, Rasswalder, Prager, Mayrleb (66. Alunderis)
Rapid: Payer; Dober (31. Kulovits), Soma, Patocka, Thonhofer (68. Konrad), Hofmann, Heikkinen, Boskovic (72. Trimmel), Kavlak, Jelavic, Salihi
Gelb: Panis, Chinchilla-Vega, Prager; Dober, Kulovits
Gelb-Rot: Piermayr (64., Foul)


Bei prasselndem Regen und ohne Eintrittskarten kamen wir rechtzeitig an der Gugl an. Obwohl wir wieder mal die Abfahrt verpasst haben. Schon zum dritten Mal, und immer in Linz! Über einen Freund gelangten wir ohne große Mühe an Restkarten, ein torreiches Spiel (bei den bisher vierzehn LASK-Partien fielen gefühlte vierhundert Tore) stand vor uns.

Die selbstironische „Asoziale Wiener Proleten“-Choreo war noch nicht einmal unten, da hatte Nikica Jelavic bereits zum 1:0 für Rapid eingeschossen. Oder eingeköpft? Keine Ahnung, wie gesagt, die Choreo verhinderte freie Sicht. Sei’s drum. Auszucken und Stimmung machen! Die Kurve der Heimmannschaft, die nur zwei Blöcke neben uns lag, war für uns zu keinem Zeitpunkt der Partie akustisch zu vernehmen, lediglich bei der Begrüßung ihres Neo-Torhüters mit Rapid-Vergangenheit und Ultras-Rapid-Mitgliedschaft Jürgen Macho; aber nicht bei den drei folgenden Linzer Toren, die noch vor der Pause fielen. Einmal mehr haderten wir mit der mangelnden Chancenverwertung, die Gastgeber konterten im eigenen Stadion. Gegen unsere, wieder einmal, inferiore Abwehr – langsam, antizipationsschwach – auch nicht schwer. Dober durfte sogar nach einer halben Stunde unter die Dusche.

Die Stimmung gedämpft. Auch in unserer Kurve, in der von den 1.700 „mitgereisten“ Rapidlern, nicht jeder aus Wien kam. Nach Piermayrs Elferfoul und folgerichtigen Platzverweis, sowie Hofmanns Anschlusstreffer, kam wieder Leben in die Bude. Der LASK verschanzte sich hinten, nahm Doppeltorschütze Mayrleb vom Feld und spielte ohne Sturmspitze. Peter Pacult warf indes alles nach vorne, brachte mit Trimmel und Konrad zwei Offensivspieler. Schließlich köpfte unser Albaner-Schreck Hamdi Salihi nach Flanke Trimmels rechtzeitig zur Rapidviertelstunde zum Ausgleich ein! Jetzt hatten wir alles in der Hand. Doch die Burschen wurden irgendwie lässig. Zwar kam Rapid noch zu zwei, drei gefährlichen Szenen, die numerische Überlegenheit, sowie die taktische Schlussoffensive; sie hielten nicht das, womit wir alle doch noch gerechnet hatten. Es blieb schließlich beim 3:3. Ein schmeichelhafter Punkt. Umso schmeichelhafter, weil die Konkurrenz (bis auf Sturm) voll gepunktet hat. Die Meisterschaft bleibt spannend, die grün-weißen Kicker von Woche zu Woche immer erschöpfter, da kommt die Länderspielpause zur rechten Zeit.

Nachtrag: Jungspund Christopher Drazan wird’s wurst sein. Ein Außenbandriss im rechten Knöchel setzt ihn mehrere Wochen außer Gefecht, dass war’s wohl im Herbst für ihn. Ins Team für das Spiel nächsten Mittwoch gegen Spanien wurden mit Helge Payer, Jürgen Patocka, Veli Kavlak und Yasin Pehlivan vier Rapidler einberufen.

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